Die LDK hat beschlossen:
Der LSR setzt sich dafür ein, dass
die sächsischen Lehrpläne, wie in folgenden Punkten ausgeführt, verändert werden sollen.
- Die sächsischen Lehrpläne sollen in ihrem Stoffumfang drastisch entschlackt werden. Der gegenwärtig dazugehörige Stundenumfang der einzelnen Fächer im Jahr soll dabei gleichbleiben. Das Ziel des SMK muss es sein, in jedem Hauptfach, ein Fach mit mindestens drei Stunden die Woche, die vorgegebene Anzahl an Lerneinheiten (Stundenzahl) des Lehrplans, um 15 Lerneinheiten in einem Schuljahr in der vorgeschriebenen Anzahl zu mindern. In Nebenfächern muss diese Minderung acht Lerneinheiten im Schuljahr betragen. Der dadurch freigewordene, nicht im Lehrplan erfasste Zeitraum, kann verwendet werden, um Themenkomplexe zu wiederholen oder sich bei der Erarbeitung einzelner Lernbereiche mehr Zeit zu lassen, um ein flächendeckendes Verstehen der Inhalte durch die Schüler*innen, zu gewährleisten. Der freie Zeitraum kann aber auch verwendet werden, um gesellschaftliche oder politische Diskussionen über aktuell relevante außerschulische Themen zu führen. Diese Themen müssen nach ihrer aktuellen Relevanz priorisiert werden. Bei der Evaluation, welche Themenbereiche im Lehrplan gekürzt werden, muss der LSR Sachsen einbezogen werden. Diesem muss eine Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben werden.
- Das SMK soll einen Lehrplanpool schaffen, in dem alle Lehrpläne, auf die die Schulen einen direkten gestalterischen Einfluss haben, zusammengetragen und für alle anderen Schulen einsehbar gemacht werden. Die hier angesprochenen Lehrpläne sind beispielsweise die Neigungskurse an Oberschulen oder der Profilunterricht und die schul-individuellen Grundkurse an den Gymnasien. Die Lehrpläne sollen den Lehrkräften und Schulleitungen als Inspiration bzw. Umsetzungsgrundlage für den eigenen Unterricht dienen. Durch diesen Materialpool wird die Verbreitung von Profilen und individuellen Grundkursen an den Gymnasien erleichtert. Zusätzlich soll das SMK Profil-Lehrpläne als Anreize für die Gymnasien zu gesellschaftlich-relevanten Themen der Zeit entwickeln und in diesem Rahmen veröffentlichen.
Die Vorteile von individuellen Profilen und Grundkursen an den sächsischen Gymnasien sollen davon nicht beeinträchtigt werden. - Dass zwei Unterrichtsstunden pro Monat geschaffen werden, die Schüler*innen in Eigenverantwortung themenorientiert gestalten können. Dabei muss die Nutzung von entsprechenden Fachräumen und Materialien gewährleistet werden. Die Themen, welche die Schüler*innen in dieser Zeit behandeln, können aus unterschiedlichen Fachbereichen selbst gewählt werden. Neben fachspezifischen Projekten, wie zum Beispiel naturwissenschaftlichen Experimenten oder musisch-künstlerischer Selbstentfaltung, können auch unabhängige Konzepte bearbeitet werden. Dennoch sollte eine Lehrkraft anwesend sein, um im Falle von Problemen Hilfestellung leisten zu können. Diese Lehrkraft muss fachspezifische Unterstützung leisten können. Somit ist es möglich, Schüler*innen verschiedener Altersstufen und Themengebiete in einen Kurs zu integrieren.
- Lehrpläne sollten weniger darauf ausgelegt sein, alleinstehende Theorie, Fakten, Zahlen oder Methoden zu vermitteln. Stattdessen muss in der Gestaltung der Lehrpläne klar fokussiert werden, Fächer- und Lernbereich übergreifende Inhalte und Kompetenzen effektiv und sinnvoll einzugliedern. So sollten beispielsweise die musisch-künstlerischen Fächer die entsprechenden Epochen zeitgleich behandeln, um so auf einer gemeinsam gelegten Grundlage die dann fachspezifischen Kompetenzen und Inhalte zu vertiefen. Ein weiteres zu nennendes Beispiel wäre die Fähigkeit der Rhetorik, welche als fächerverbindende Kompetenz in den Gesellschaftswissenschaften Einzug halten sollte, bereits vor dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe.